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Erzbischöfliches St. Joseph-Gymnasium Rheinbach
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Erster Leitgedanken: Glauben leben – aus Verantwortung handeln

Die Persönlichkeit unserer Schülerinnen und Schüler entfaltet sich auf der Basis des gemeinsamen Glaubens. Dabei entwickeln die Einzelnen ihre Individualität und Fähigkeiten im Rahmen einer Gemeinschaft, für die sie lernen, Verantwortung zu übernehmen.

Als katholische Schule fühlen wir uns in besonderem Maße den christlichen Werten verpflichtet. Der gelebte Glaube sowie die Achtsamkeit vor Mitmenschen und Umwelt sind in einer sich radikal wandelnden Welt die Leitmotive unserer schulischen Bildungs- und Erziehungsarbeit.

Schulkapelle

Das Erzbischöfliche St. Joseph-Gymnasium ist eine katholische Schule und damit eingebettet in die weltweite katholische Gemeinschaft. Es ist eine christliche Schule, an der das Miteinander der Konfessionen gelebt wird und die sich ihrer Ausrichtung auf die katholische Kirche bewusst ist.

Kinder und Jugendliche sollen mit Hilfe des Glaubens Wurzeln bilden können und Antworten auf ihre Sinnfragen erhalten bzw. ermuntert werden, Fragen zu stellen. Diese religiöse Dimension der Erziehung bezieht sich auf die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen. Sie geht einher mit der Vorbildfunktion der Lehrenden im täglichen Miteinander – unsere Schule soll ein Ort gelebter Menschlichkeit sein. Aber auch das persönliche Zeugnis spielt dabei eine Rolle. Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler ermutigen, ihr Leben aus einer geistigen Mitte zu gestalten. Im Glauben an den Gott, der in Jesus Christus Mensch geworden ist, bemühen wir uns darum, ihnen ein christliches Verständnis der menschlichen Person mit ihren verschiedenen Kräften und Aufgaben zu ermöglichen und so Glauben, Kultur und modernes Leben in eine zeitgemäße harmonische Verbindung zusammenzuführen.

Auch die Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern übernehmen eine Vorbildfunktion für andere Angehörige unserer Schulgemeinschaft. Gedanken und Verhalten werden reflektiert in Hinblick auf unsere christliche Haltung, bei der die Liebe Gottes zu den Menschen, wie sie in Christus offenbar wurde, der Maßstab ist. Der Blick für die und den anderen soll geschult werden, so dass sich unsere Schülerinnen und Schüler zu engagierten Gestaltern unserer Gesellschaft entwickeln. Darüber hinaus soll unser Denken und Handeln auch der Bewahrung der Schöpfung gelten; der Begriff der „Nachhaltigkeit“ leitet sich für uns selbstverständlich aus unserem christlichen Ansatz her.

Diese Anliegen der Erziehung und der Bildung werden vom Glauben getragen und zum einen im Religionsunterricht verfolgt, der für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend ist und als katholischer und evangelischer Unterricht erteilt wird. Zum anderen prägt eine christliche Werthaltung unser gesamtes Schulleben. Wir feiern gemeinsam Gottesdienste und Messen, nehmen an Wallfahrten teil und gestalten Tage religiöser Orientierung. Einen wichtigen Beitrag leistet auch unsere Schulseelsorge. Projekte, Aktionen und die besondere Gestaltung von Festen, darunter besonders der 19. März als Patronatstag, lassen unsere Zugehörigkeit zur großen Gemeinschaft der Katholiken und darüber hinaus der gesamten Christenheit sichtbar werden.
 

Im Erzbischöflichen St. Joseph Gymnasium arbeiten Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer zum Wohle des Kindes zusammen. Die Eltern und ihre Kinder haben sich wie die Lehrkräfte bewusst für diese Schule entschieden, so dass wir von einer weitreichenden Übereinstimmung in den grundlegenden Zielen ausgehen.

Der Primat der Erziehung liegt bei den Eltern, mit denen die Schule in gegenseitigem Vertrauen zusammenarbeitet. Lehrkräfte und Eltern pflegen einen persönlichen Kontakt und nutzen die Möglichkeiten zum Gespräch. Ein offener Dialog, der von Akzeptanz und Fairness geprägt ist, schließt ein, dass bei etwaigen Konflikten zuerst mit den Betroffenen gesprochen wird. Die Schule erwartet, dass die Eltern ihre Kinder darin unterstützen, den gemeinsamen Erziehungszielen positiv gegenüberzustehen und je nach Alter und Fähigkeiten aktiv zu deren Verwirklichung beizutragen.

Wir setzen bei den Kindern und Jugendlichen insbesondere eine Bereitschaft zum Lernen und Arbeiten voraus, die der Schule grundsätzlich Vorrang vor anderen Aktivitäten einräumt. Zur Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler und zur positiven Gestaltung des Schullebens gehört auch die Bereitschaft, sich über den Unterricht hinaus in sozialen Zusammenhängen und in der Gremienarbeit zu engagieren.

Eltern, die die Möglichkeiten zur Mitarbeit intensiv wahrnehmen, bereichern das Schulleben. Sie unterstützen die schulische Arbeit in den schulischen Gremien oder im Rahmen außerunterrichtlicher Aktivitäten, z. B. in Arbeitsgemeinschaften, als native speakers in Konversationsgruppen, in Medienzentrum und Schulkiosk, bei Großprojekten von Chor, Orchester und Schauspiel oder bei der Berufswahlorientierung. Es ist auch erwünscht, dass die Eltern die Öffnung der Schule nach außen unterstützen, fördern und mit ihren beruflichen Möglichkeiten begleiten.

Der Fördererverein bietet unserer Schule die Möglichkeit, zusätzliche unterrichtliche und außerunterrichtliche Angebote zu eröffnen. Er bietet auch eine Plattform für die Ehemaligenarbeit der Schule.

Apfel mit SJG-Logo

Fast alle unsere Handlungen haben Auswirkungen auf unsere Mitmenschen und auf unsere Umwelt. Im 21. Jahrhundert gilt dieser Zusammenhang weltweit. Der Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung entspricht unserem Ver­ständnis einer zukunftsorientierten, christlichen Verantwortung für unsere Welt. Daher vermitteln wir im schulischen Alltag das Erlernen jener Inhalte und Kompetenzen, die nötig sind, um einen Beitrag zur Erhaltung der Schöpfung zu leisten. Dieses Konzept bedeutet eine besondere Akzentuierung der Unterrichtsinhalte, ist dabei nicht auf einzelne Fächer beschränkt, sondern fördert als durchgehendes Unterrichtsprinzip die Fähigkeit, Probleme in einem weltweiten Zusammenhang zu sehen, und fördert die Bereitschaft zu individuellem Engagement.

Beispielsweise beschäftigen sich die Naturwissenschaften verstärkt mit integralen Ansätzen bereits in der Erprobungsstufe. Fragen der Energieversorgung und Zukunfts­technologien spielen ebenso eine Rolle wie auch unsere Umwelt und der Mensch. Die Gesellschaftswissenschaften greifen gezielt entwicklungspolitische Themen auf.

Ein Engagement für unsere Welt und den Ausgleich internationaler Ungerechtigkeit ist nur glaubwürdig, wenn wir uns zugleich für eine gesellschaftliche Entwicklung einset­zen, die Lebenschancen in anderen Teilen der Welt und die Optionen späterer Generationen verbessern. Dies konkretisiert sich auch im außerunterrichtlichen Bereich, beispielsweise in einem verbindlichen Sozialpraktikum in der Jahrgangsstufe 11 und in Kontakten und Partnerschaften mit Schulen anderer Länder.

Unser ökologisches Engagement zeigt sich im Schulalltag im verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen und Energie.

Bei der Klimakonferenz im Rahmen des Klimatags für die Region Rhein-Voreifel, die an unserer Schule am 9. November 2019 zum ersten Mal tagte, kamen Schülerinnen und Schüler des SJG mit Vertretern der Gesamtschule Rheinbach, der Europaschule Bornheim und der Liebfrauenschule Bonn zusammen. In drei Gruppen wurden Vorschläge zu den Themengebieten Energieverbrauch, Digitalisierung, Mobilität und Konsum erarbeitet.

Eine weitere Möglichkeit des Engagements für die Schulgemeinschaft ist für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 12 der Schulsanitätsdienst.

Besonderes Engagement zeigen auch unsere Streitschlichterinnen und Streitschlichter, die Sporthelferinnen und Sporthelfer sowie der Schülerlotsendienst an den Rheinbacher Grundschulen. 
 

Ein NAO begrüßt die Besucher bei 'MINT zum Anfassen'

Analog zu vielen anderen Gesellschaftsbereichen wächst die Bedeutung der Digitalisierung auch im Bereich Schule und insbesondere in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Diese Entwicklung birgt ebenso viele Chancen wie Herausforderungen, denen wir als Schule bewusst begegnen möchten. Dabei darf die Digitalisierung keinesfalls lediglich als Veränderung in einem technischen Bereich aufgefasst werden, vielmehr müssen wir unsere Schülerinnen und Schüler gerade jetzt zu ethischer Reflexion befähigen, zu einer werteorientierten Haltung motivieren, zu verantwortlicher Weltgestaltung ermutigen und damit auf ihr Leben in dieser Gesellschaft vorbereiten.

Die Digitalisierung bedeutet für alle Menschen einen eminenten Wandel ihrer Lebenswelten und führt zu tiefgreifenden gesellschaftlichen, ökonomischen, politischen, sozialen und kulturellen Veränderungen wie Transformationen. Unsere Bildungslandschaft wird sich in den kommenden Jahren insbesondere auf diesem Feld erheblich weiterentwickeln. Für uns als Schule erwächst die Aufgabe, die Digitalisierung in ihren unterschiedlichen Ausformungen und Geltungsbereichen nicht nur wahrzunehmen und reaktiv aufzufassen, sondern auf der Grundlage überlegter Konzepte in unsere Schulwelt überzeugend einzubinden. Ziel muss es sein, die Kompetenz unserer Schülerinnen und Schüler mit Blick auf eine zunehmend digitalisierte Arbeits- und Lebenswelt zukunftsweisend auszubilden.

Der digitale Wandel ist in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler längst angekommen, wurde aber an den Schulen teilweise zu selten berücksichtigt. Andererseits verfügen die Kinder und Jugendlichen als so genannte Digital Natives längst nicht über alle Kompetenzen. Es geht darum, diesen Wandel aktiv zu gestalten. Dabei spielt auch die Digitale Ethik eine große Rolle. Schülerinnen und Schüler sollen dazu befähigt werden, Probleme der Digitalität zu erkennen und zu lösen bzw. Dilemmata als solche zu benennen. Themen wie Privatheit und Datenschutz sind dabei genauso zu nennen wie Big Data, Selbstbestimmung und -optimierung, Meinungsbildung und Online-Gewalt. Arbeit 4.0 und Künstliche Intelligenz sind weitere Bereiche, die unter ethischer Fragestellung zu betrachten sind. Schülerinnen und Schüler sind dazu aufgerufen, sich im Sinne des christlichen Menschenbildes mit ihnen auseinanderzusetzen. Es ist überaus wichtig, dass der Umgang mit den Medien und die Reflexion, was diese Medien mit uns Menschen und unserer Gesellschaft machen, thematisiert werden. Dazu gehört für uns auch zwingend der Gedanke der Nachhaltigkeit bzw. der Bewahrung der Schöpfung.

2019 wurde das SJG vom Ministerium für Digitalisierung als Digitale Schule ausgezeichnet. Dazu hat die Schule die entsprechenden Konzepte eingereicht, das Medienkonzept wurde jetzt überarbeitet und für den Antrag DigitalPakt aktualisiert. Auch ein Mediencurriculum wurde jetzt festgelegt.

Mit dem Umzug des SJG aus den Gebäuden des ehemaligen Vinzenz-Pallotti-Kollegs und der Sanierung des Neubaus hat sich 2020 ein deutlicher Umbruch der Raumstruktur vollzogen. Die Gestaltung der neuen Räume bot die Möglichkeit, modernste Technik flächendeckend zu etablieren und diese auf die Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler anzupassen. Gleichzeitig soll auch die Ausstattung des Altbaus, die in den letzten Jahren schon vielfältig erneuert wurde, einheitlich den modernen Standards angepasst werden.

Der Einsatz von Ipads erfolgt seit 2015; damals wurde zunächst ein Koffer angeschafft, später ein weiterer. Auch ein Laptopwagen mit 15 Notebooks ist ausleihbar. Einige Räume im Altbau erhielten auch Apple TV. Außerdem stehen seit 2014 zwei Beamer-Koffer zur Verfügung, ergänzt durch Beamer in bestimmten Räumen. Daher ist es für einige Kolleginnen und Kollegen seit einigen Jahren eine Selbstverständlichkeit, elektronische Medien in ihren Unterricht einzubeziehen. Damit versteht sich das SJG als medienerfahrene Schule, die gerade auf dem Weg zum digitalen Campus ist.

Alle Lehrerinnen und Lehrer verfügen mittlerweile über ein Ipad und über eine Schul-Emailadresse. Die Kommunikation mit den Eltern erfolgt über Mail; als Lernplattform und Kommunikationsinstrument ist Moodle eingesetzt. Damit ist eine wichtige Grundlage gelegt; ein Messenger, Mailadressen für die Schülerinnen und Schüler, Digitales Klassenbuch und ein auch von Schülerinnen und Schülern einzusehender digitaler Vertretungsplan sind Werkzeuge, die das SJG bald einsetzen möchte. Die notwendigen Voraussetzungen werden derzeit beim Erzbistum Köln (EBK), unserem Schulträger, geprüft. Unsere Kommunikation am SJG soll klar definiert und strukturiert sein.

Der Einsatz von Ipads soll verstärkt werden. Zum einen gibt es die Ipad-Koffer/-wagen für einzelne Unterrichtsstunden bzw. -reihen, zum anderen erproben wir die 1:1-Ausstattung mit einer sinnvollen Einbindung in den Unterricht.

Ein flächendeckendes WLAN im Gebäude bildet die Voraussetzung für den Einsatz der Digitalen Tafeln und der Tablets im Unterricht und ist seit dem Schuljahr 2019/20 installiert. Access Points sind vorhanden, Glasfasernetz ist geplant.

Die Schülervertretung des Erzbischöflichen St. Joseph-Gymnasiums nimmt neben der Vertretung der Interessen der Schülerinnen und Schüler und der Organisation der Stufenpartys der Sekundarstufe 1 durch besondere Projekte und Initiativen aktiv an der Gestaltung des sozialen und religiösen Schullebens teil. So organisiert die SV jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit die Adventsaktion ‚Engel von Rheinbach‘, bei der sich die Klassen der Sekundarstufe 1 in diversen Projekten sozial in das Rheinbacher Stadtleben einbringen. Auch den Josephstag gestaltete die SV mit und organisierte Workshops für die Schülerinnen und Schüler.

Die SV engagiert sich auch im Umweltbereich – etwa durch die Initiierung der Klima-AG „Fridays for Future“ oder der ersten Klimakonferenz im Rahmen des Klimatags für die Region Rhein-Voreifel am 9. November 2019 - und setzt sich für weitere Aktionen ein.

Im Jahr 2017 stießen die Vertreterinnen und Vertreter der SV unter dem Motto „Was glaubst du?“ eine Aktion an, die sich mit Glaubensinhalten und deren Veränderung befasste – nicht nur vor dem Hintergrund des Reformationsjahres.

In der Streitschlichtung besteht für die Teilnehmenden die Möglichkeit, in einem geschützten Raum ihre Konflikte selbst zu lösen, sie stehen miteinander auf einer Stufe. Es ist ein demokratisches Verfahren, weil die Teilnehmer miteinander als Experten der Konfliktlösung oder als Streitende gemeinsam nach einer verträglichen Lösung suchen, die zum Ziel hat, nach dem Streit einander in die Augen schauen zu können.

Das Konzept der Streitschlichtung basiert auf den Grundlagen der Mediation, der Vermittlung in einem Konflikt. Hierbei wird der Konflikt, und das ist das Wesentliche, von den Konfliktpartnern selbst mit Hilfe eines Vermittlers gelöst. Die „Kontrahenten“ sind somit für die Lösung des Konfliktes selbst zuständig – sie suchen im Gespräch/Rollenspiel gemeinsam mit dem Schlichter / der Schlichterin einen Weg, einen Konsens, der den Streit beendet.

Ziele in der Schule sind

Stärkung der Sozialkompetenz der Schüler/innen – dies gilt sowohl für die nach Lösungen suchenden Streitenden als auch für die Streitschlichter/innen.
Entlastung von Lehrer/innen, häufig landen Konflikte im Schulalltag bei den Klas­senlehrern/innen und verfolgen sie, ohne dass eine geeignete Lösung gefunden wird.
Entlastung der Eltern, da sie wissen, dass ihre Kinder Streitsituationen meistern und weder als Sieger noch als Verlierer nach Hause kommen, sondern die Möglichkeit der Versöhnung/Vermittlung erhalten.
Erlernen einer anderen Streitkultur, die den Schülerinnen und Schülern über die Schule hinaus hilft, mit Konfliktsituationen besser umzugehen.
Im Schulalltag sind die Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen der 5. Klassen sowie die ausgebildeten Mediatorinnen und Mediatoren aus dem Kollegium in besonderer Weise verantwortlich.

Streitschlichtung sollte in den 5. Klassen eingeübt und dann im Laufe des Schullebens institutionalisiert werden, entweder durch die Inanspruchnahme der Schlichtung oder aber durch die selbstständige Lösung von Konflikten.

Konkret bedeutet dies:

Soziales Training in den Klassen 5 im Klassenverband (Klassenlehrer/in oder Religi­onslehrer/in): Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, mit Konflikten umzugehen, und begreifen, dass in der gemeinsamen, dauerhaften Lösung des Konfliktes ein großer Gewinn für alle Beteiligten steckt.
Ausbildung und Begleitung der Streitschlichter: Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 werden von den Mediatoren geworben, ausgewählt, auf ihre Aufgabe innerhalb einer AG vorbereitet und beginnen nach dieser Ausbildung mit den ersten Schlichtungen. Sie werden während dieser Zeit von den Mediatoren begleitet und haben weiterhin regelmäßige Treffen.
Die Streitschlichter /innen stehen jeweils in den großen Pausen zu Gesprächen in ihrem Raum zur Verfügung.
 
 

Das Internet durchdringt den Alltag von jedem von uns. Studien zufolge sind neun von zehn Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren täglich online, wobei Jugendliche durchschnittlich 208 Minuten pro Tag im Netz verbringen, was etwa vier Schulstunden entspricht (Quelle: Die Zeit, 2021).

Während die überwiegende Anzahl von Jugendlichen einen unproblematischen Gebrauch pflegt, kommt es bei anderen zu Verhaltensproblemen, zur Abhängigkeit von Internet, sozialen Netzwerken oder Computerspielen. Dabei kann nicht an einer festen Stundenzahl festgemacht werden, ob ein Medienmissbrauch stattfindet. Zu den Indikatoren für eine Suchterkrankung gehören sozialer Rückzug, schlechte Konzentration oder Entzugserscheinungen. Durch die Vernachlässigung anderer wichtiger Lebensaufgaben entstehen erhebliche Probleme.

„Die aktuelle Drogenaffinitätsstudie der BZgA zeigt, dass 5,8% der 12- bis 17-Jährigen eine computerspiel- und internetbezogene Störung haben, zum Beispiel ein süchtiges Verhalten.“ Dabei liegt der Anteil von Mädchen mit 7,1 % höher als bei den gleichaltrigen Jungen mit 4,5% (Net-Piloten Schulungsmanual, S. 37). Seit 2018 erkennt die WHO Computerspiel- und Internetsucht als Krankheit an (gaming disorder).

Vor diesem Hintergrund wurde am SJG das Net-Piloten-Projekt installiert. Verantwortlich dafür sind die als Multiplikatoren ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen.

Zielsetzung des Netpiloten-Projektes ist es, das eigene Medienkonsumverhalten zu reflektieren und zu einem verantwortungsvollen Umgang zu führen, wobei keine Verteuflung intendiert wird.

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 werden in einer viertägigen Schulung zu „Peers“ ausgebildet. Diese führen sofort im Anschluss daran Workshops in allen Klassen der Jahrgangsstufe 6 durch. In der Ausbildung sowie in den Workshops geht es um die Faszination moderner Medien, die grundlegenden Gefahren des Internets, insbesondere aber um die Gefahr der Medienabhängigkeit. Hierbei orientieren wir uns an der klassischen Suchtprävention (z.B. „Suchttreppe“).

Die Wissensvermittlung wird durch erlebnispädagogische Elemente, Präsentationen, Diskussionen und intensive Übungen in den Netpiloten-Schulungen ergänzt. Hier geht es um Motivation und Identifikation der SchülerInnen mit ihrer Rolle als Net-Piloten. Diese Rolle übernehmen sie dann erstmals in den Workshops für die 6er, stehen aber auch für das laufende Schuljahr als AnsprechpartnerInnen für alle SchülerInnen zur Verfügung. Sie führen beispielsweise Projekttage durch, halten Unterrichtsstunden oder gestalten Elternabende zu Themen wie „Facebook“, „Cybermobbing“, „Sexting“, „Handy-Nutzung“ oder „Computerspiele“, um diese präventiv im schulischen Alltag aufzubereiten.

Schüler aus der Technik-AG bei der Abifeier 2020

Das SJG verfügt über eine große PA-Anlage mit digitalem Mischpult und einem umfangreichen Mikrofonierungsset, die vom Förderverein finanziert wurde. Hochprofessionell ausgerüstet werden interessierte Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Technik-AG ausgebildet, die Grundlagen der Elektroakustik zu verinnerlichen, um so die Tontechnik bei Veranstaltungen zu übernehmen.

Die Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 8 bis Q1 wissen die Lektionen der Technik-AG zu schätzen, stehen doch einige von ihnen bereits als Hobby-DJ im Rampenlicht. Ihre Fähigkeiten stellen sie bei zahlreichen Gelegenheiten unter Beweis, u.a. bei Abi-Shows, dem SJG-Musikfestival, Open-Air-Gottesdiensten, Konzerten, Theater-Aufführungen und Lesungen. Diese Fertigkeiten werden von Schülergeneration zu Schülergeneration weitergegeben.

Der Schulsanitätsdienst am St. Joseph Gymnasium wurde 2001 gegründet und wird von drei Schülerinnen und Schülern der Oberstufe geleitet. Unterstützt werden die rund 60 „Schulsanis“ aus den Jahrgangsstufen 8 bis 12 von drei betreuenden Lehrkräften. Im Schulalltag entlasten die diensthabenden Sanis die Lehrerschaft und vor allem das Sekretariat durch eine nach Dienstplan geregelte Bereitschaft über das so genannte „Sanihandy“. Somit sind die Sanitäterinnen und Sanitäter nicht nur in den Pausen, sondern auch während der Schulstunden zu erreichen.

Häufig reichen Pflasterkleben und Teekochen, dennoch ist ein gut ausgebildetes Team die Grundlage aller Hilfeleistung. Deshalb absolvieren alle SchulsanitäterInnen neben einem Erste-Hilfe-Grundlehrgang einen Aufbaulehrgang „Erweiterte Erste-Hilfe“, bei dem medizinische und anatomische Kenntnisse vertieft und erweitert werden, sowie eine speziell angepasste Modulausbildung „SchulsanitäterIn“, bei der auch die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst geübt wird. Den Abschluss der Ausbildung bilden eine schriftliche und eine praktische Prüfung, die das Vorhandensein der in den Kursen erlernten Kompetenzen feststellen. Ausgebildet und unterstützt werden die jungen Helferinnen und Helfer von der Malteser Rettungswache in Rhein­bach.

Der Schulsanitätsdienst verfügt neben dem eigenen Saniraum mit Kühlschrank, Waschbecken, Liegen und einer großen Menge an Verbandsmaterial und medizinischer Ausrüstung sowie Krücken und Tragen auch über mobile Behandlungsmöglichkeiten. So stehen den Sanis neben zwei Notfallrucksäcken mit u.a Blutdruck-/Blutzuckermessgeräten, Pulsoxy, Beatmungsbeutel und Guedeltuben, eine Notfalltasche, „Schienen/Transport“ mit Stiffnecks in verschiedenen Größen, Luftkammerschienen, SAM-Splint -Schienen und Tragetüchern, ein Notfallkoffer „Sport“ für u.a. Kühlpacks zur Verfügung. Zudem verfügt die Schule über zwei Defibrillatoren.

Natürlich wird der Schulsanitätsdienst nicht erst dann tätig, wenn etwas passiert ist. So sorgen die Sanis auch für Sicherheit bei Schulfesten und Abiturfeiern oder betreuen die Sportveranstaltungen der Schule. 
 

Ballons beim Schulfest

Zu Beginn eines jeden Schuljahres begeht das SJG ein Schulfest, das jeweils unter einem bestimmten Motto steht. Eltern, Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer treffen sich an diversen Ständen im und vor dem Altbau, um Spiele, sportliche Wettkämpfe und Rallyes auszutragen, den Klängen der Bigband und Abiband zu lauschen oder einfach nur, um kulinarische Köstlichkeiten zu genießen. Jede Klasse bereitet ihren Stand bereits vor den Sommerferien vor; die knappe Zeit nach den Sommerferien bis zum Schulfest wird für letzte Vorbereitungen genutzt.

Parallel zum Schulfest verläuft das Ehemaligentreffen (Anmerkung: 2023 findet das Ehemaligentreffen am 16. September, unabhängig vom Schulfest, statt), das mittlerweile ehemalige SchülerInnen sowohl des Vinzenz-Pallotti-Kollegs als auch Ehemalige des SJG vereint. Die seit den 70er Jahren bestehende enge Kooperation beider Schulen in der Oberstufe führte seither zu einer engen Verbindung der jeweiligen Oberstufenjahrgänge, so dass viele gemeinsame Erinnerungen beim stets gut besuchten Ehemaligentreffen ausgetauscht werden.

Eine weitere von der Schulgemeinschaft gemeinsam begangene Zusammenkunft stellt der gemeinsame Imbiss am Patronatstag des Heiligen Josef nach dem Gottesdienst dar.

Eine feste Institution für die einzelnen Klassen sind die Weihnachtsfeiern am letzten Schultag in den ersten beiden Stunden sowie die Schuljahresabschlussfeier am letzten Schultag. Abschiedsfeiern am Ende der Klasse 9 würdigen noch einmal die Klassengemeinschaft; versinnbildlicht wird das Ganze im gemeinsam entworfenen Klassen-T-Shirt.

Innerhalb des Kollegiums finden im Jahresreigen viele verschiedene Zusammenkünfte geselliger Art statt: beginnend bei der Weihnachtsfeier am letzten Schultag über das Wildschweinessen im Januar, den Neujahrsempfang am Zeugnistag des ersten Halbjahres über den Lehrerausflug bis hin zum Kollegengrillen am Abend vor den Sommerferien und einem letzten Umtrunk nach der Verteilung der Schuljahresabschlusszeugnisse.

Beim Neujahrsempfang und beim „Kollegiumsgrillen“ ist es gute Tradition, die scheidenden Kolleginnen und Kollegen entweder in den Ruhestand oder – bei Wechseln aus persönlichen Gründen – an andere Schulen zu verabschieden. Zum Neujahrsempfang kommen stets auch zahlreiche ehemalige Kolleginnen und Kollegen, die dem SJG bzw. dem VPK zum Teil schon seit Jahrzehnten die Treue halten.